Erasmus+ Kurs in Helsinki, Finnland

Introduction to the Finnish Education Model
Erasmus+-Kurs, Helsinki – 8.7.- 13.7.2024

Seit vielen Jahren schneiden die Finnen in den PISA-Studien sehr gut oder gut ab- und das in einem Schulsystem, das auf eintöniges Pauken von Wissen oder obligatorische kostenpflichtige Nachhilfe am Nachmittag verzichtet.
Wie und warum es in Finnland so gut funktioniert, wollte ich gerne genauer wissen und habe dazu einen einwöchigen Kurs in Helsinki besucht.

Wir waren insgesamt 19 Teilnehmende aus Deutschland, Frankreich, Ungarn, Italien, Spanien und der Slowakei. Diese multinationale Teilnehmerschaft war ein großes Plus, denn so konnte ich nicht nur unser Schulsystem mit dem finnischen vergleichen, sondern habe zu vielen Aspekten interessante Hintergründe aus anderen europäischen Staaten erhalten. Kostprobe gefällig? In ALLEN Staaten ist die Smartphone-Nutzung der SuS während des Schulvormittags ein großes Problem, und ALLE Lehrkräfte warten sehnsüchtig auf gesetzliche Regelungen hierzu.

Schwerpunkte meiner Beobachtungen

Das finnische Schulsystem

Insgesamt ist das finnische Schulsystem durch eine Mischung von egalitären und individualistischen Aspekten gekennzeichnet- was zunächst widersprüchlich klingt, aber eine interessante Mischung darstellt. Diese beiden Pole finden sich in vielen Elementen des Schulsystems.
Das finnische Schulsystem gliedert sich in eine 6jährige Grundschule, eine 3jährige Mittelstufe (Kl.7-9) und eine dreijährige Oberstufe. Grund- und Mittelschule sind als Gesamtschulen konzipiert, und besucht wird die Schule, die der Wohnadresse am nächsten liegt. [Als ich nachfragte, ob das so funktioniert oder ob nicht Eltern versuchen würden, ihre Kinder an bestimmten mutmaßlich besseren Schulen anzumelden, war die Reaktion unserer Dozentin Unverständnis- ihr war nicht klar, wieso man das machen sollte, weil doch die Schulen alle räumlich und personell von gleicher „Ausstattung“ seien!].

Das Prinzip von „gleichen Chancen für alle Kinder“, das unsere Dozentin mehrfach betonte, äußert sich auch darin, dass alle SuS (seit 1948!) eine kostenlose warme Schulmahlzeit bekommen. Wandertage werden ebenso vom Staat bezahlt, und Klassenfahrten zum Teil auch. Die Schule ist allerdings keine Ganztagsschule- der Schultag endet in der Regel in allen Jahrgängen so wie bei uns. Hier fragten fast alle Kursteilnehmerinnen nach, wie die Kinderbetreuung von Berufstätigen geregelt sei. Unsere Dozentin erklärte, dass nachunterrichtliche Betreuung höchstens für Erst- und Zweitklässler vorgesehen sei- finnischen Kindern werde zugetraut, sich, nachdem sie in der Schule gegessen haben, am Nachmittag selbst zu beschäftigen, bis die Eltern von der Arbeit kommen!

Alle SuS bekommen selbstverständlich digitale Endgeräte zur Verfügung gestellt, die sie ab der Mittelstufe auch mit nach Hause nehmen dürfen. Der Leistungsgedanke spielt ab der 9. Klasse eine Rolle: die Noten, die die SuS hier erreichen, sind entscheidend für die Aufnahme in eine Oberstufenschule ihrer Wahl.

Oberstufe und Abitur

Die Oberstufenschulen bieten sehr unterschiedliche Programme an. Diese Schulen werden von den SuS gezielt angewählt, und die Schulen wählen die SuS aus, die sie aufnehmen. Entscheidend sind die Noten zum Ende der Mittelstufenschule., also der 9.Klassenstufe. In der Oberstufe findet zum ersten Mal eine Diversifizierung statt. Die SuS haben die Wahl zwischen einem akademisch orientierten und einem berufsbildenden Profil. Innerhalb dieser Profile bieten die Schulen dann nochmal mögliche Spezialisierungen an. Der Besuch der Oberstufe ist auf drei Jahre ausgelegt, aber sie kann auch in zwei oder vier Jahren absolviert werden. Sie ist grundsätzlich in Semestern und jahrgangsübergreifend ausgelegt. Die SuS sind sehr frei in der Wahl, welchen Kurs sie wann belegen- so kann z.B. „Spanisch I“ in 10.1 und „Spanisch II“ in 11.1 belegt werden, aber es ist auch möglich, schon in 10.2. mit Spanisch weiterzumachen. Das kann in der Praxis dazu führen, dass die Kurse unterschiedlich groß sind. Während in der Grundschule 20 Kinder in einer Klasse sind und in der Mittelstufe 16 (!), können es in der Oberstufe auch schon einmal 35 SuS sein (wobei der Mittelwert deutlich niedriger liegt). Für die Meldung zum finnischen Abitur muss eine Mindestzahl an Kursen aus einem weiten Spektrum an Angeboten erfolgreich belegt worden sein.
Das finnische Abitur wird in mindestens 4 Fächern abgelegt, wobei das erste die Muttersprache (also Finnisch oder Schwedisch) darstellt. Die weiteren 3 Fächer müssen die zweite Landessprache (also Schwedisch oder Finnisch), eine weitere Fremdsprache, Mathematik oder ein Fach aus dem Bereich Naturwissenschaften oder Gesellschaftswissenschaften sein. Die Prüfungen sind schriftliche nationale Zentralprüfungen, die zu einem der zwei pro Schuljahr angebotenen Termine abgelegt werden oder verteilt werden können. Es ist auch möglich, schon im zweiten Jahr der Oberstufe Prüfungsteile abzulegen. Die finnischen SuS haben also im Oberstufensystem eine große Flexibilität sowohl in der fachlichen Ausrichtung als auch in ihrem Lerntempo.

Digitalisierung und Leseförderung

Sowohl der akademische als auch ein berufsbildender Abschluss ermöglichen den Besuch von Universitäten bzw. Fachhochschulen. Das System ist hier durchlässig- unter bestimmten Bedingungen können auch Absolventen des jeweils anderen Zweigs an der akademischen Einrichtung ihrer Wahl studieren. Eine Promotion ist allerdings an den universitären Abschluss gebunden.
Ein weiterer Aspekt, der mich interessiert hat, ist die Nutzung der digitalen Medien in finnischen Schulen. Anders als Dänemark oder Schweden setzt Finnland diese zwar durchgehend im Unterricht ein, aber nicht ausschließlich. In der Grundschule wird vorrangig mit Buch, Papier und Stift gearbeitet. In der Mittelstufe werden die SuS dann verstärkt an das Arbeiten mit dem Laptop (keine Tablets!) herangeführt. Aber auch hier und in der Oberstufe entscheiden die Lehrkräfte je nach Thema oder Aufgabe, ob mit oder ohne digitale Endgeräte gearbeitet werden soll. In Finnland soll in Kürze ein Gesetz verabschiedet werden, das die Smartphones aus den Schulen verbannt. Neben der Recherche, dem Verfassen von Aufsätzen oder der Erarbeitung von Präsentationen werden die digitalen Medien auch zur Leseförderung genutzt. Die Schulen haben Abonnements für E-Books, sodass für die Schüler auch ohne große Bibliothek eine große Anzahl an Lektüren zur Verfügung steht. In der Mittel- und Oberstufe dürfen die SuS pro Jahr aus einer großen Zahl von Werken individuell wählen (die sie übrigens auch als gedrucktes Buch lesen dürfen!). Die Überprüfung findet dann sowohl digital (analog zu Antolin) als auch klassisch statt (wie z.B. mithilfe einer Kreativaufgabe wie dem entwerfen eines fiktiven Buchkapitels o.ä.). Im Gegensatz zu dieser Individualisierung ist der Unterricht an sich wiederum stark geprägt von projektartigem Lernen, das häufig in Kleingruppen stattfindet.
Obwohl das Gehalt von finnischen Lehrkräften eher im unteren Durchschnitt liegt, ist das Lehramtsstudium sehr begehrt. Weniger als ein Viertel derjenigen, die sich beworben haben, wird zugelassen- das entspricht den Quoten für Jura oder Medizin. Das Studium besteht aus Bachelor und Master, wobei die Lehrkräfte in den Grundschulen später alle Fächer, die Lehrkräfte an den weiterführenden Schulen i.d.R. nur ein Fach unterrichten. Die Wochenstundenzahlen für Lehrkräfte sind niedriger als bei uns (und vielen anderen europäischen Ländern): an den Grundschulen unterrichten die Lehrkräfte 24 WST, an den weiterführenden Schulen, je nach Fach und persönlicher Präferenz, 16 (!)- 24 WST. Der Besuch von Fortbildungen ist freiwillig. Bis vor kurzem (genauer: bevor die rechts-konservativen Schwedendemokraten an der Regierung beteiligt wurden) konnten finnische Lehrkräfte sich bis zu 2 Jahren bei vollen Bezügen für Fortbildungen freistellen lassen. Wie es in Zukunft geregelt sein wird, ist noch offen. Dennoch: trotz der in vieler Hinsicht attraktiven Arbeitsbedingungen gibt es in Finnland zur Zeit Probleme, die Lehrkräfte dann auch in den Schulen zu halten. Der Schulalltag ist auch dort anstrengender geworden, die sozialen Probleme sind nicht anders als in Deutschland auch, und dazu kommt, dass finnische Lehrkräfte sich als Nicht-Beamte flexibler auf dem Arbeitsmarkt bewegen und höhere Gehälter anderswo anziehend wirken.

Transversale Kompetenz und positive Pädagogik

Zwei wichtige Prinzipien für den Unterricht in finnischen Schulen haben wir vertieft in meinem Kurs behandelt: die transversalen (also nicht-fachgebundenen) Kompetenzen und die positive Pädagogik. Als transversale Kompetenzen sieht das nationale Curriculum neben „Denken und Lernen“ auch „Kulturelle Kompetenz“, „Selbstkompetenz“ (im Hinblick auf die Bewältigung des täglichen Lebens), „Multiliteralität“, „Digitale Kompetenz“ und „Partizipation“. Dies findet seinen Ausdruck im „phenomenon-based learning“, bei dem die Lernenden sich einem Phänomen (gerne aus der Alltagswelt) fächerübergreifend widmen. Idealerweise wird auch die Fragestellung von den SuS entwickelt. Alle finnischen Schulen müssen pro Jahr mindestens ein solches Projekt durchführen, es gibt aber auch Schulen, die diese Projekte ganzjährig (neben dem klassischen Fachunterricht) durchführen. Der Lernprozess (inhaltlich und organisatorisch) steht dabei im Zentrum, das Ergebnis ist zweitrangig, was einen Unterschied zur klassischen Projektarbeit darstellt. Eine Ausrichtung dieser Projekte sind solche, die sich an STEAM orientieren- dabei werden „Science, Technology, Engineering, Art, und Mathematik“ verbunden. Wir haben ein Projekt kennengelernt, bei dem in einer Mittelstufenschule ein möglichst energieeffizientes Haus entwickelt werden sollte, wobei Lehrkräfte aus Biologie, Geographie, Mathematik und Kunst mitgewirkt haben- sehr beindruckend!
Die Erkenntnisse der positiven Pädagogik werden durchgehend in finnischen Schulen genutzt. Im Sinne eines Spiralcurriculums werden dabei die verschiedenen Aspekte altersgerecht umgesetzt. Dies kann sowohl in Klassenleitungsstunden, wenn sie thematisch im Zentrum stehen, als auch im Fachunterricht, wenn sie begleitend von Lehrkräften genutzt werden, passieren.

Wie ist meine Woche in Finnland abgelaufen? Die Kurzversion
Ich bin am Tag vor Kursbeginn angereist und hatte mir eine Ferienwohnung in der Nähe der „European Teachers Academy“ gemietet. Mein Kurs fand von Montag bis Mittwoch und Freitag von 9-14 Uhr und am Donnerstag von 14 bis 19 Uhr statt. Die anderen Teilnehmenden kannte ich durch eine Padlet-Seite, auf der sich alle in der Woche davor kurz vorgestellt hatten. Außerdem hatte unsere Kursleitung im Vorfeld verschiedene Tipps zu Helsinki hochgeladen, wir vor und während der Woche gut nutzen konnten.
Nachdem am Montag zunächst alle teilnehmenden Lehrkräfte ihre Schulen mit einer kurzen Powerpoint-Präsentation vorgestellt hatten, startete das eigentliche Kursprogramm. Es fand im Wechsel von Vortrag und Gruppenarbeiten statt und wurde zusätzlich durch persönliche Erfahrungen der Dozentin und eines Schülerpraktikanten aufgelockert. Fast alle teilnehmenden Lehrkräfte waren offen und interessiert, sodass schon bald eine zum einen nette und bisweilen lustige, zum anderen auch sehr vertrauensvolle Atmosphäre herrschte. Im Nachhinein würde ich sagen, dass die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen aus dem europäischen Ausland (19 Teilnehmende aus sechs Ländern) mindestens so bereichernd war wie das eigentliche Thema des Kurses.

Die Themen waren:

  • das finnische Schulsystem (ein Überblick)
  • transversale Kompetenzen
  • STEAM education
  • positive Pädagogik in Theorie und Praxis
  • kulturelles Wissen

Die Kurssprache war Englisch – das war für mich natürlich kein Problem. Aber es sollte auch für Nicht-Anglisten kein Hindernis sein, einen Erasmus-Kurs zu besuchen. Auch die Lehrkräfte, deren Sprachkenntnisse deutlich geringer waren als meine, konnten die Inhalte meist gut verstehen und – noch viel wichtiger- legten schnell ihre Hemmungen ab, selbst zu sprechen und ggf. einfach nachzufragen. Da zur Zeit bei diesen Kursen nur die Teilnehmenden aus Irland native speaker sind, sind die anderen in der Mehrzahl – es ist also in diesen Kursen normal, die Sprache nicht perfekt zu beherrschen, sondern als lingua franca zu nutzen.
Das Kursprogramm beinhaltete auch eine Stadtführung am ersten Nachmittag sowie eine (freiwillige) Exkursion zu einer Museumsinsel am Samstag. Diese Exkursion wurde von der Direktorin der Helsinki English School durchgeführt, die dies ehrenamtlich (nur für Lehrergruppen!) in ihrer Freizeit im Sommer macht und uns die Insel gewissermaßen aus didaktischer Sicht präsentiert hat. Ein weiteres Highlight war die Besichtigung der „Oodi“-Bibliothek, einem fantastischen Ort im Zentrum, der neben Büchern viele weitere Möglichkeiten bietet, sich weiterzubilden und sich kostenlos in Gruppen oder alleine aufzuhalten. Wir haben über Tonstudios, Musikinstrumente, unterschiedlichste 3D-Drucker, Nähmaschinen, Spiele usw. gestaunt.
Die Nachmittage hatten wir so weitgehend zur freien Verfügung und haben in wechselnden Gruppen die Stadt besichtigt und uns untereinander gute Tipps weitergegeben. Einige haben ihre kulturellen Erfahrungen in der Sauna weiter vertieft, andere beim Schwimmen in der Ostsee oder beim Besuch der berühmten Cafés von Helsinki.

Unternehmensgründung macht Spaß


Ein spannendes Halbjahr haben die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen hinter sich. Das Thema in WiPo-10.2 war Wirtschaft. Die Schülerinnen und Schüler bekamen die erste Einführung in die Volkswirtschaftslehre (VWL) und lernten die Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre (BWL) kennen. Es wurden bereits erfolgreiche Unternehmensgründer in den Unterricht eingeladen, die ihre Erfolge, ihre Erfahrungen mit der Bürokratie und die bestehenden Hürden mit den Schülern teilten.

Zum Abschluss des Themenblocks wurde Simulation einer Unternehmensgründung durchgeführt. Die Schüler entwickelten ihren ersten Businessplan, bei dessen Erstellung auf die Ziele der Gründer und deren Stärken und Schwächen im Aufbau einer Firma eingegangen wurde. Die Gruppen setzten sich mit der Rechtsform und der Finanzierung der fiktiven Betriebe und deren möglichen Kunden und Konkurrenten auseinander, entwickelten das Produkt, die Marketingstrategien für deren Verkauf und machten sogar eigene Werbung dafür, indem sie Videospots drehten oder – auch mit Hilfe der KI – Bilder kreierten.

Die DaZ-Klasse im Glück (und in Glückstadt)

Für viele DaZ-Schüler unserer Schule geht bereits das zweite Jahr in der neuen Heimat seinem Ende zu. Inzwischen beheimatet unser DAZ-Zentrum nicht nur Kinder aus der Ukraine, sondern auch aus anderen Ländern: aus Syrien, Armenien, Irak oder Iran.

In dieser Zeit hat diese sehr heterogene Gruppe viel gelernt. Die ersten Schülerinnen und Schüler, die in diesem Jahr in die regulären Klassen gewechselt haben, bekommen zum ersten Mal deutsche Zeugnisse.

Einige von den älteren Schülern wechseln zum neuen Schuljahr zum RBZ, um dort mit etwas Glück eine berufliche Ausbildung anzufangen.

Viele ukrainische Schüler haben neben dem Schulbesuch am SSG ihre Schulabschlüsse in der Ukraine erfolgreich online abgeschlossen. Am Ende des Schuljahres tat es daher sehr gut, etwas auszuspannen. Am 4.07.24 machte die DAZ-Klasse deshalb einen Ausflug nach Glückstadt, wo sie nicht nur das Detlefsen-Museum besuchte, in dem die Schüler viel über die regionale Geschichte unseres Kreises und der Stadt erfahren haben, sondern auch viel Spaß in ihrer Freizeit hatten.

Challenge News 2024

Die Zeitung zu den Challenge-Days 2024

In der aktuellen Woche fanden an unserer Schule die aufregenden Challenge-Days statt. Diese besonderen Schultage boten unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich voll und ganz einem speziellen Projekt zu widmen und ihre verschiedenen Kompetenzen unter Beweis zu stellen.

Jede Klasse wählte im Vorfeld ein Projekt aus, das sie während der Challenge-Days bearbeiten wollte. Die Bandbreite der Projekte war beeindruckend: Von naturwissenschaftlichen Experimenten über künstlerische Gestaltungsaufgaben bis hin zu sozialen und gemeinnützigen Aktionen war alles dabei. Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten mit großem Eifer und Engagement an ihren Projekten und konnten ihre individuellen Stärken und Talente einbringen.

Um die Vielfalt und den Enthusiasmus der Challenge-Days festzuhalten, wurde eine Schülerzeitung „Challenge News 2024“ herausgegeben. Diese Zeitung berichtet über die verschiedenen Projekte, interviewte Teilnehmerinnen und Teilnehmer und dokumentiert die vielen kreativen Ergebnisse. So können im nachhinein auch die Eltern und Freunde der Schülerinnen und Schüler einen Einblick bekommen.

Die Schülerzeitung kann hier gesichtet und gedownloadet werden:

WPK spielt Theater im PZ

Am 09.07.2024 haben wir, der Theater WPK des 10. Jahrgangs, unser Stück „Über uns die Sterne und unter uns die Angst“ aufgeführt. Im Schuljahr 2023/2024 haben wir dieses Stück mit Frau Buschmann als Leitung erarbeitet. Egal ob die wöchentliche Doppelstunde mit einer längeren Besprechung, Besenklau-Aktionen oder kleinen Spielen begonnen hat, haben wir immer mit viel Freude an unserem Schauspiel gearbeitet. Nächstes Schuljahr wird es voraussichtlich ebenfalls wieder einen WPK für Theater geben, in dem ihr sicher viel Spaß haben werdet.

Smilla Hill-Bangert, Klasse 10 c

Visionen eines besseren Zusammenlebens

Entlassfeier von 53 Abiturienten am Sophie-Scholl-Gymnasium

„Abi 2024 – was bedeutet das heute eigentlich noch“, fragte Schulleiterin Magdalena Diodati in Richtung der 53 Abiturienten, die feierlich im Pädagogischen Zentrum (PZ) des Sophie-Scholl Gymnasiums (SSG) verabschiedet wurden. Die Antwort hatte die Schulleiterin schon parat: „Nichts, wenn man es nicht hat. Viel, wenn Sie es für sich sprechen lassen können.“ Gleichzeitig machte sie den jungen Erwachsenen deutlich, dass von nun an alle Möglichkeiten vor ihnen liegen. Sie könnten studieren, eine Ausbildung beginnen, für ein Jahr ins Ausland gehen, ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, oder, oder, oder . . .
Doch Diodati wies auch auf die großen Herausforderungen hin, die auf die Abiturienten warteten. Inspiriert von der Lektüre eines Essays des zeitgenössischen Philosophen Axel Honneth sagte sie: „Heute scheint es so zu sein, dass alle genau wissen, was sie nicht wollen und was an den gegenwärtigen Verhältnissen empörend ist.“ Gleichzeitig fehle oft auch nur eine halbwegs klare Vorstellung davon, wohin gezielte Veränderungen führen könnten. „Sie alle aber haben gezeigt, dass Sie Visionen eines besseren Zusammenlebens haben, und wir haben Sie kennenlernen dürfen als junge Menschen, die auch das politische Engagement für sich wiederentdeckten“, so Diodati.
Viel vorgenommen haben sich die Jahrgangsbesten Henrik Alberts aus Wacken, Renée-Sophie Alexander aus Itzehoe und Lotta Marie Eichhorst aus Itzehoe: „Ich werde aller Voraussicht nach BWL mit dem Schwerpunkt Mathematik studieren“, sagte die 18 Jahre alte Renée-Sophie Alexander. Ihre gleichaltrige Mitschülerin Lotta Marie Eichhorst absolviert zunächst einen Bundesfreiwilligendienst, um anschließend Medizin zu studieren. Erst einmal ein bisschen Geld verdienen möchte der ebenfalls 18 Jahre alte Henrik Alberts, der aber schon in einem Jahr ein duales Studium anstrebt. Die drei sind die Jahrgangsbesten des SSG, 14 Schüler erreichten ein Abi mit einer Eins vor dem Komma. Diodati lobte: „Alle Schüler können stolz sein auf ihre zum Teil herausragenden Leistungen.“

Erasmus+ Kurs in Nizza, Frankreich

Designing Inclusive Learning Environments for All Learners. Eine Woche in Nizza mit Erasmus+
Als es hieß, dass wir uns um eine Erasmus Plus-Akkreditierung bewerben, war dies zunächst aus dem Grunde für mich relevant, dass wir für unsere Lateinschüler/-innen die Möglichkeit bekämen, ähnlich wie für unsere Französich-Lernenden einen Austausch mit einem südeuropäischen Land (Stichwort römische Kultur) fest im Curriculum zu integrieren. Die Möglichkeit selber an Fortbildungen oder Job Shadowing im Ausland teilzunehmen war zwar bekannt, aber schien doch noch in weiter Ferne. Zudem hat ein Blick auf die Erasmus-Homepage den Angang nicht gerade leichter gemacht. Diese war an Unübersichtlichkeit kaum zu übertreffen und auch nach ihrer Überarbeitung gilt sie nach wie vor nicht als Top-Suchmaschine. Aber im Schuljahr 23/24 wurden die drei Plätze real und wenn mich eines reizt, ist es, zu reisen und andere Länder und Städte zu erkunden. Mehrere Freundinnen, die bereits an Erasmus-Fortbildungen teilgenommen hatten, bestärkten meinen Entschluss. Das Ganze dann auch noch fast vollfinanziert von der Europäischen Union – besser geht es doch gar nicht!
Jetzt hieß es nur noch eine passende Fortbildung zu finden: Zwei Themenbereiche waren für mich von besonderem Interesse, zum einen der Bereich Inklusion, zum anderen der Bereich Demokratiebildung mit Blick auf kulturelle Vielfalt. Ich entschied mich für ersteres, da meine aktuelle Klasse erneut neben vielen Schüler und Schülerinnen mit Migrationshintergrund auch zwei Kinder mit autistischer Spektrumsstörung enthielt, von denen aber nur eines aktuell am Sophie-Scholl-Gymnasium beschult wurde. Auch meine vorige Klasse mit einem körperlich behinderten Schüler und die Herausforderung durch die ukrainischen Flüchtlinge hat mich zu dieser Entscheidung bewogen. Jetzt kam die oben genannte Suchmaschine ins Spiel. Da der Ort der Fortbildung für mich keine besondere Rolle spielte, hatte ich die Auswahl zwischen mehreren hundert Kursen, die sich um das Thema Inklusion auf weiterführender Schulebene drehten. Für mich war es wichtig, praktische Herangehensweisen für den Umgang mit einem breiten Spektrum an Schülerinnen und Schüler zu gewinnen, was der obige Kurs versprach. Weil noch nicht klar war, ob der Kurs an meinem Wunschtermin zustande kommen würde, entschied ich mich in Nizza Anfang Mai teilzunehmen. Die Kommunikation mit dem Kursanbieter war sehr hilfreich dabei und so musste ich nur noch kurzerhand Flüge und eine Unterkunft buchen und los ging es in das Abenteuer „Erasmus“.
Am Montag Morgen trafen sich alle Teilnehmer in den Schulungsräumen zu einem kleinen Frühstück, bevor es in zwei Kleingruppen á zwölf Teilnehmern losging. Der erste Tag diente vor allem dem Kennenlernen und der Vorstellung der Teilnehmer und ihrer Schulen, Tätigkeitsbereiche und Heimatländer. Es war spannend mit so vielen Nationalitäten aus ganz Europa zusammen zu sein: aus Litauen, Rumänien, Polen, Portugal, Spanien, Kroatien und ich aus Deutschland. Dies ermöglichte über die Woche hinweg einen weit gefächerten Einblick in die unterschiedlichen Schulsysteme, Herangehensweisen und Probleme der Inklusion. Der Kurs lief immer vormittags und gab uns tatsächlich viele praktische Beispiele, wie man Schüler und Schülerinnen auf unterschiedlichsten Weisen und unter Nutzung verschiedenster Sinne ansprechen und für alle Arten von Inhalten oder Materialien gewinnen kann. Viele Aktivitäten probierten wir selbst aus, so dass wir immer direkte Anknüpfungspunkte an das Thema Inklusion und die verschiedensten Schülergruppen, die wir unterrichten, hatten. Was deutlich wurde, ist, dass überall in Europa die größten Hürden bei der Inklusion fehlende Zeit und Manpower sind. Und dass das Thema Autismus eine besondere Herausforderung darstellt. Leider war die Fortbildung darauf nicht spezifisch ausgelegt, aber auch der Austausch mit den Kollegen und Kolleginnen war hilfreich. Unglaublich gewinnbringend fand ich neben der Fortbildung genug Zeit zu haben, die Stadt und die Umgebung zu erkunden. So profitierte man nicht nur von den Kursinhalten sondern auch von den kulturellen Einblicken ins französische Nizza.
Insgesamt bin ich mit dem Gefühl, vieles schon richtig zu machen, und viel Bestärkung für meine Arbeit sowie jeder Menge neuer Ideen für den Alltag, die ich kontinuierlich in den Unterricht einbaue, nach Hause gefahren.

Job Shadowing in Itzehoe

In der Woche vom 10. bis 14. Juni 2024 absolvierte Giovanna aus Bologna ein Erasmus+ Job Shadowing am Sophie-Scholl-Gymnasium.

Nachdem die Lehrkraft vom IC Croce aus Casalecchio bereits im Februar eine Schülergruppe ihrer Schule während des Erasmus+ Schüleraustausches an unserer Schule begleitet hatte, kehrte sie nun zurück, um sich nun – frei von sonstigen Verpflichtungen – während eines abwechslungsreichen Hospitationsprogramms voll uns ganz der Beantwortung konkreter Forschungsfragen zu widmen.

Nachdem die Lehrkraft vom IC Croce aus Casalecchio bereits im Februar eine Schülergruppe ihrer Schule während des Erasmus+ Schüleraustausches an unserer Schule begleitet hatte, kehrte sie nun zurück, um sich nun – frei von sonstigen Verpflichtungen – während eines abwechslungsreichen Hospitationsprogramms voll uns ganz der Beantwortung konkreter Forschungsfragen zu widmen.

  • die schulrechtliche Einbindung unserer Schule in die Bildungslandschaft in Schleswig-Holstein
  • die schulrechtlichen Vorgaben und die praktische Umsetzung der Notengebung
  • Lehr- und Lernmethoden sowie Sozialformen im Unterricht
  • Rythmisierung des Unterrichts und Hausaufgaben sowie
  • Fragen zum Themenfeld der Inklusion (Kooperation mit außerschulischen Partnern).

Ihr eigenes Interessengebiet – Giovanna unterrichtet an ihrer Schule das Fach Technik – konnten wir dabei mithilfe der Unterstützung durch die Gemeinschaftsschule am Lehmwohl berücksichtigen. So konnte unser Gast an einem Tag ingesamt vier Stunden auch in ihrem Fach hospitieren.

Neben den zahlreichen Hospitationen fanden die Lehrkräfte des Sophie-Scholl-Gymnasiums auch immer wieder die Zeit, mit unserem Gast in Pausen und Freistunden oder bei außerunterrichtlichen Treffen und Aktivitäten ins Gespräch zu kommen. Der besondere Dank gilt deshalb allen Lehrkräften des Sophie-Scholl-Gymnasiums, die durch ihr vielfältiges Engagement das Job Shadowing unseres italienischen Gastes zu einem vollen Erfolg haben werden lassen.

Steinburgorchester im Theater Itzehoe

Kooperationsorchester spielt beim Musikfest des Konzertchores am 06.07.

Schon lange gab es den Gedanken, dass es doch schön wäre, wenn die Jugendorchester in Itzehoe einmal ein gemeinsames Projekt verwirklichen könnten. Das Musikfest des Konzertchores im Theater Itzehoe war hierfür ein schöner Anlass, so dass sich die Orchester des Kulturhofs, der KKS und unser SSG-Orchester für zwei intensive Probentage am SSG auf den Auftritt vorbereitet haben. Unter der Leitung von Johanna Zanner, Amelie Birkner und Sandra Buschmann spielte das Orchester vier abwechslungsreiche Stücke und wurde mit einem tosenden Applaus dafür belohnt. Auf dem Instagramaccount des Orchesters orchester.ssg gibt es ein paar klangliche Eindrücke.