Ein Monat Bergamo mit vielen neuen Erfahrungen

Unsere Gastschüler vom Liceo G. Falcone in Bergamo waren zuerst einen Monat bei uns. Nach einem einmonatigen Aufenthalt der 4 Italiener;innen sind wir, Mary, Milena, Matilda und Julius am 04.02.2024 zusammen mit unseren Austauschschüler;innen nach Bergamo geflogen. Wir haben uns alle um 5 Uhr morgens am Flughafen getroffen, haben zusammen eingecheckt und konnten dann schon zum Gate laufen. Es lief alles ohne Probleme und wir sind sogar schon früher gelandet als geplant. Nach unserem 60-minütigen Flug hat uns schönes Wetter in Bergamo erwartet und dort wurden wir auch nett von unseren Gasteltern in Empfang genommen. Den Sonntag haben wir alle mit unseren Gastfamilien verbracht, bevor wir am Montag das erste Mal die italienische Schule besuchten.

Bergamo liegt relativ weit im Norden Italiens und ist eine Stadt in der Lombardei. Die Stadt liegt sehr nah an den Bergen, weshalb man teilweise auch die Berge sieht. Ca. 120.000 Einwohner leben in Bergamo, welche in eine Oberstadt (Citta Alta) und eine Unterstadt (Citta Bassa) unterteilt ist. In der Unterstadt findet man viele Geschäfte und Cafés, doch wenn man in die Oberstadt geht, kann man viele alte, enge Gassen und historische Sehenswürdigkeiten entdecken. Dort gibt es auch eine alte Mauer, bei der man einen wunderschönen Blick über Bergamo hat.

Der Schulalltag ist anders als in Deutschland, was aber eigentlich kein Problem für uns war. Die Schüler und Lehrer haben uns alle sehr herzlich begrüßt und aufgenommen. Im Laufe der Zeit hat uns dann auch noch die Schulleiterin begrüßt, genauso wie Frau Diodati es gemacht hat, aber da gab es ein kleines Problem. Die Schulleiterin spricht kein Englisch oder Deutsch, deswegen wurde uns alles auf Englisch übersetzt. Das Schulsystem ist anders als in Deutschland, aber es ähnelt sich doch ein bisschen. In Bergamo haben die Schüler;innen auch samstags Unterricht, das trifft aber nicht auf ganz Italien zu. Die Unterrichtszeiten waren von Montag bis Freitag von 8-13 Uhr und samstags von 8-12 Uhr und es gibt nur zwei 10-minütige Pausen. Im Allgemeinen fanden wir, dass die Lehrer;innen viel strenger und konsequenter sind als bei uns, was man daran erkennt, dass die Schüler viel mündlich leisten und aufschreiben müssen, und es wird selten etwas an die Tafel geschrieben. Da die Schule ein sprachliches Liceum ist, werden viele Sprachen unterrichtet, wie Chinesisch, Spanisch, Englisch, Deutsch und Französisch. Die anderen Fächer sind wie unsere Fächer. Es werden 12 Klassenarbeiten in einem Halbjahr in einem Fach geschrieben, dazu kommen auch noch die fast täglichen mündlichen Präsentationen. Die Schulgebäude sind von innen sehr alt und heruntergekommen und nicht so modern ausgestattet wie bei uns. Was cool ist, es gibt Snackautomaten, dafür keine Mensa, aber einen kleinen Kiosk.

Die Essgewohnheiten sind bei den Italienern etwas anders als bei den Deutschen, jedoch können sie sehr gutes Essen kochen. Zum Frühstück essen sie gewöhnlich Kekse mit Tee, welche sie dann in den Tee tunken. Zum Mittag essen sie warm, wie auch abends, doch was uns ebenfalls aufgefallen ist, dass sie sich ungesünder als die meisten Deutschen ernähren. Beispielsweise essen sie wenig Obst und Gemüse, stattdessen essen sie mehr Süßes. Sie gehen oft in Cafés, trinken dort Kaffee und essen ein Brioche und auch in die Schule nehmen sie nur Kekse und süßes Gebäck mit. Wir waren öfters mal Pizza essen, das war sehr lecker. Die Pizza war neapolitanisch gemacht, mit dickem fluffigem Rand. Die Preise der Pizzen sind günstiger als bei uns, davon waren wir alle begeistert, denn Pizzen kosten bei uns das Doppelte.

Mit unseren Gastfamilien haben wir im Laufe der Zeit vieles unternommen. Wir waren alle in Mailand (Milano), dort haben wir alle den Dom gesehen und waren auch oben auf der Aussichtsplattform und haben auch die berühmte Galerie gesehen. Mailand ist eine sehr moderne Stadt und man sieht, dass die Stadt eine “Fashionstadt” ist. Generell haben wir alle verschiedene Städte besucht wie zum Beispiel Genua, Crema, Venedig, Verona und Brescia. Man sieht in den Städten vor allem, dass sie oft noch alt und unrenoviert sind. Zusammen waren wir in der Oberstadt (Citta Alta), wo auch das Stracciatella-Eis erfunden wurde. Die Clubs in Bergamo unterscheiden sich sehr stark von den deutschen Discos, da sich die Italienerinnen viel freizügiger anziehen.

Am 03.03.2024 sind wir frühmorgens zum Flughafen gefahren und zurück in die Heimat geflogen. Abschließend kann man sagen, dass wir alle eine schöne Zeit hatten und viele neue Erfahrungen aus Italien mitgenommen haben. Der Austausch ist sehr zu empfehlen, wenn man eine fremde Kultur in Europa kennenlernen will. Den Kontakt mit den Austauschpartnern wollen einige von uns halten und hoffen auf ein Wiedersehen.

– Matilda 10b, Mary 10b, Julius 10a, Milena 10c