Unsere Gastschülerinnen Noa und Giorgia vom Liceo Linguistico Di Stato „Giovanni Falcone“ waren zuerst 4 Wochen bei uns in Itzehoe und haben hier eine aufregende Zeit verbracht. Am 06.02. trafen wir uns für unsere Reise nach Bergamo am Abend am Flughafen. Dann verging die Zeit auch schon ganz schnell und wir haben uns von unseren Eltern verabschiedet, sind eingecheckt und saßen im Flugzeug. Alles verlief ohne Probleme. Wir sind dann 1,5 Stunden von Hamburg nach Mailand geflogen und am Flughafen haben unsere Gastfamilien uns herzlich empfangen. Sie haben mir zuhause dann noch gezeigt, wo alles zu finden ist und wir haben uns direkt gut verstanden und ich habe mich von Anfang an sehr wohl gefühlt.

Bergamo ist eine Stadt in Norditalien, etwa 50 Kilometer von Mailand entfernt. Sie besteht aus zwei Teilen: der modernen Unterstadt (Città Bassa) und der historischen Oberstadt (Città Alta). In der Unterstadt findet man viele kleine Cafés und Geschäfte. Die Oberstadt liegt auf einem Hügel und ist von einer alten Stadtmauer umgeben. Dort gibt es enge Gassen, schöne Plätze und viele alte und vorallem beeindruckende Gebäude. Besonders beeindruckt haben mich auch die vielen Kirchen in der Città Alta, darunter die Basilica di Santa Maria Maggiore mit ihren Verzierungen. Außerdem ist Bergamo bekannt für seine Geschichte, für seine wunderschöne Lage am Rand der Alpen und ihre vielen Spezialitäten.
Am Freitag haben uns alle Lehrer sehr freundlich begrüßt und haben uns gleich mit in den Unterricht integriert, jedoch ist der Schulalltag anders aufgebaut, als in Deutschland. Die Lernenden haben von Montag bis Donnerstag von 7.58 bis 12:58 Uhr und am Freitag und Samstag von 7:58 bis 11:58 Uhr Unterricht. Das wir samstags Schule hatten, trifft aber nicht auf alle Schulen zu, das kann jede Schule für sich selbst entscheiden. Es gibt zwischen der 2. und 3. Stunde eine 10-Minuten-Pause und zwischen der 4. und 5. eine 10-Minuten-Pause. Die meisten Lehrkräfte und Schüler:innen haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander, was dazu führt, dass sie hier sehr viel lachen und Spaß am Unterricht haben. Mir hat es auch sehr gefallen hier, weil dadurch der Unterricht entspannter gestaltet wurde und alle Schüler:innen hier gerne hingehen und sich wohlfühlen. Man muss aber auch noch hinzufügen, dass alle Schüler:innen ein sehr gutes Verhältnis zueinander haben, was für mich auch ein Vorteil war, hier Kontakte zu knüpfen. Der Unterricht wird fast nur mündlich gestaltet, aber sie arbeiten manchmal auch in Gruppen zusammen. Svea und ich haben ein- bis zweimal in der Woche für zwei Stunden mit ungefähr 10 anderen Austauschülern aus Deutschland einen Italienischkurs belegt, mit einer Lehrerin, die auch Deutsch unterrichtet. Das hat mir persönlich auch gut gefallen, da man sich mit den anderen austauschen konnte.
Da das Liceo Statale „Giovanni Falcone“ ein sprachliches Liceum ist, werden hier viele Sprachen unterrichtet, wie Spanisch, Chinesisch, Englisch, Französisch und Deutsch. Die Schule ist in 3 Teilen aufgeteilt, 1 Hauptgebäude und 2 Nebengebäude. Das Hauptgebäude ist neu renoviert und daher auch moderner und mit einer guten Mensa ausgestattet, die auch günstiger und qualitativeres essen und trinken anbietet als am SSG. Da wir aber in einem nahe gelegenen Nebengebäude untergekommen sind, war dies von innen und außen sehr alt und nicht modern. In dem Nebengebäude gab es dafür aber Snackautomaten/ Trinkautomaten, die auch preislich okay waren und auch gute Snacks angeboten haben.

Zum Frühstück essen die Italiener gewöhnlich Kekse mit Tee, welche sie dann in den Tee tunken. Morgens habe ich jeden Tag auch italienischen Kaffee getrunken, der auch sehr lecker schmeckt hat. Hier essen sie zum Mittag und zum Abend beide Male warm. Da mein Gastvater eine Operation am Arm hatte und daher nicht arbeiten durfte, war er immer zuhause und hat uns immer frisches und total leckeres Essen gekocht. Ich würde aus meinen Erfahrungen sagen, dass meine Gastfamilie schon darauf achtete, sich ausgewogen und eher gesünder zu ernähren, was mir sehr gefallen hat. Da mein Gastvater ursprünglich aus Spanien kommt, hat er viele spanische Spezialitäten gekocht, aber zwischen durch hat er auch italienische Gerichte zubereitet. Diese waren alle total verschieden und ich habe viele neue Gerichte kennen lernen dürfen, die mir alle total gefallen haben. Sie hatten auch immer frisches Obst und Gemüse zuhause, aber auch Kekse oder Chips, die ich mir immer nehmen durfte, wenn ich Appetit darauf hatte. Zur Schule habe ich mir meistens einen Apfel, einen Proteinriegel und Cracker mitgenommen.

Mit meiner Gastfamilie habe ich sehr viel Zeit verbracht, was ich auch sehr genossen habe. Wir haben auch viel gemeinsam unternommen. So waren wir beispielsweise in Mailand (Milano), wo sie mir den Dom gezeigt haben, aber auch viele verschiedene Kirchen, Burgen, Cafés, Jahrmärkte und andere touristische Plätze. Generell habe ich auch noch Bergamo, Brescia, Verona und Lazise besucht. In allen Städten hat man gesehen, dass sie oft noch alt und unrenoviert sind, aber trotzdem waren alle Städte total schön. Mir ist auch aufgefallen, wie eng, schmal und bunt die Gassen gestaltet sind.
Wenn ich nicht grade mit meiner Gastfamilie andere Städte besucht habe, sind Noa und ich auch oft zusammen ins Gym gegangen. Außerdem habe ich mich auch alleine, ohne Noa mit meinen Mitschülern getroffen. Mit Melissa, Emma, Pamela und Matheo habe ich mich auch außerhalb der Schule getroffen und wir waren zusammen Sushi essen, in einem Shoppingcenter oder auch nur in Bergamo spazieren. So habe ich neue Freunde kennen gelernt und die Stadt näher kennengelernt.
Am 05. März 2025 sind wir abends zum Flughafen gefahren und zurück in die Heimat geflogen.
Abschließend können wir sagen, dass wir eine unglaublich schöne Zeit hier hatte, die wir unseren Gastfamilien und ebenso unseren Mitschülern zu verdanken habe. Wir sind für alle Erlebnisse und Erfahrungen, die wir hier machen durften, total dankbar. Der Austausch ist sehr zu empfehlen, wenn man offen dafür ist, eine fremde Kultur und neue Menschen in Europa kennen zulernen. Ich persönlich möchte auf jeden Fall mit meiner Gastfamilie und mit meinen Freunden, die ich hier kennen gelernt habe, den Kontakt aufrecht erhalten und freue mich schon auf ein Wiedersehen.