Kirche, Mahnmal, Geschichtenberg – Itzehoe erinnert an Nazi-Opfer

Das Sophie-Scholl-Gymnasium hat die Organisation der Gedenkfeierlichkeiten in Itzehoe von der AG Mahnen übernommen.

Unter dem Thema „Weil die Erinnerung nicht aufhören darf”, lädt die Innenstadtgemeinde Itzehoe am Freitag, 27. Januar, 18 Uhr zu einem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in die St. Laurentii-Kirche ein.

An der Veranstaltung beteiligen sich Schülerinnen und Schüler des Sophie-Scholl-Gymnasiums, das im vergangenen Jahr das Thema „Gedenken in Itzehoe“ von der Arbeitsgemeinschaft Mahnen übernommen hat. Ella Schütt, Sanna Wiegmann und Laura Oehmicke haben sich intensiv mit den Lebensbedingungen in der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt und lesen an diesem Abend aus ihren fiktiven Tagebucheinträgen der Itzehoer Jüdin Sophie Eichmann.

Gegensätzliche Persönlichkeiten

Der aus Itzehoe stammende Journalist und Autor Michael Legband wird sich in einem Beitrag mit dem Mahnmal-Initiator Gyula Trebitsch und dem Architekten der Itzehoer Gedenkanlage Johann Friedrich „Fritz“ Höger befassen. Der Autor stellt neueste Erkenntnisse aus seinem Buch „Das Mahnmal – 75 Jahre gegen das Vergessen“ zu zwei sehr gegensätzliche Persönlichkeiten vor. Ein verfolgter ungarischer Jude trifft im Kreis Steinburg auf einen tief in den Nationalsozialismus verstrickten Baumeister. Beide zusammen realisieren 1946 das erste Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Nordeuropa.

Literatur und Musik

Bürgervorsteher Markus Müller wird sich mit einem literarischen Zeugnis der Verfolgung beschäftigen. Hartmut Bethke (Orgel/Klavier) und Pia Buschmann (Violine) gestalten den Abend musikalisch, Begrüßung und abschließende Fürbitte übernimmt Pastorin Wiebke Bähnk.

Am Sonntag, 29. Januar, um 14 Uhr wird direkt am Mahnmal auf den Malzmüllerwiesen der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Grußworte sprechen Bürgermeister Ralf Hoppe und SSG-Leiterin Magdalena Diodati. Die Gedenkrede hält Karsten Hansen, dessen Vater zum Kreis der Hitler-Attentäter gehörte und von den Nazis 1944 ermordet wurde. Im Anschluss folgt die Kranzniederlegung. Kulturelle Beiträge kommen von Schülern des SSG.