Schreiben mit Tipps vom Profi

Mit Poetry-Slammern machen sich Itzehoer Schüler Gedanken zum Krieg in der Ukraine

Schreibe einen Text, den du selbst hören möchtest – die wichtigste Regel für den Poetry-Slam. Und die Texte konnten sich hören lassen: Jugendliche von mehreren Itzehoer Schulen machten mit in Poetry-Slam-Workshops zum Ukraine-Krieg. Initiator Sönke Zankel, Kreisfachberater für Kulturelle Bildung, stellte fest: „Die Workshops waren schnell ausgebucht. Das zeigt das Bedürfnis nach Auseinandersetzung mit dem schwierigen Thema.“
Mit dabei waren das Sophie-Scholl-Gymnasium, die Gemeinschaftsschule am Lehmwohld sowie die Kaiser-Karl-Schule. Bekannte Slam-Poeten leiteten die Angebote, am SSG und an der KKS war es Lennart Hamann aus Hamburg. Er erläuterte eingangs, dass Poetry-Slams vor allem ein Veranstaltungsformat beschreiben und keine konkrete Textart: Erlaubt sei alles, was gefällt, das Publikum ist die Jury. Zudem gab Hamann Tipps zu kreativem Schreiben und zur Vortragsweise: Welche Stilmittel helfen, wie passen Reim und Inhalt zueinander, wie hält man den Augenkontakt zum Publikum?
SSG-Schüler Lasse Holm versetzte sich für seinen Text in die Lage eines heimatlosen Ukrainers: „Ich sitze vor dem Laptop und gucke mir auf Google Maps unser Haus an. Eine andere Möglichkeit bleibt mir nicht. Als Putin kam und alles zerstörte, blieb keine Zeit für Erinnerungen.“ Seine Mitschülerin Antonia Reiswich beschäftigt das Schicksal der Kinder: „Sie haben keinerlei Ahnung, was hier gerade alles passiert. Das Einzige, was sie wissen, ist, dass ihnen ihre wundervolle Welt entrissen ist.“
„Eine tolle Erfahrung“ nannte Lilly-Marie Sarzio vom SSG den Workshop. Er öffne Türen, sich zu einem beliebigen Thema eine Meinung zu bilden und diese schauspielerisch-künstlerisch zu präsentieren: „Gerade in Zeiten, in denen einem die Worte fehlen, kann ich mir vorstellen, dass das für den einen oder anderen sehr aufschlussreich und hilfreich sein kann.“

sh:z