Schülervertretung für den Kreis

Kreis Steinburg – Schülersprecher gibt es an jeder Schule. Von ihren Mitschülern gewählt, vertreten sie die Interessen der Schülerschaft und haben Mitspracherecht, wenn es um die Gestaltung ihrer Schule geht. Jetzt haben sich alle Schüler im Kreis Steinburg zusammengetan und Vertreter gewählt, die sie auf Kreisebene vertreten sollen. Sean Luca Krüger vom Sophie-Scholl-Gymnasium (SSG) in Itzehoe wurde um Kreisschülersprecher gewählt. Sein Stellvertreter ist Mathis Kühn von der Kaiser-Karl-Schule (KKS) in Itzehoe. Unterstützt werden sie von vier weiteren Vorstandsmitgliedern: Malte Finley Claußen von der Wolfgang-Borchert-Schule (WBS) in Itzehoe, Lina Beser von der KKS, Joannis Beleveslis von der WBS und Paula Assenheimer von der Gemeinschaftsschule mit Oberstufe (GMSmO) Kellinghusen. Beim ersten Treffen der Schülervertretung ging es in erster Linie um Formalitäten: die Wahl der Vertreter und die Satzung. Trotzdem gibt es schon erste Themen, die die Schüler angehen möchten. Wichtig ist zum Beispiel der öffentliche Personennahverkehr. „Seit wir dem hvv beigetreten sind, fährt zum Beispiel nur noch ein Bus von Dägeling nach Itzehoe“, berichtete Mathis Kühn. „Das ist viel zu wenig, der Bus ist immer überfüllt. Früher waren das zwei Busse. Außerdem fallen ständig Touren aus oder die Abstände sind so unpassend, dass wir ewig darauf warten müssen.“ Dabei sind die Wünsche der Schüler eigentlich ganz bescheiden: „Wir wollen einfach nur, dass die Busse regelmäßig und zuverlässig fahren.“ Darüber hinaus wäre es schön, wenn die Zeiten etwas besser an Schulanfang und -ende angepasst würden. WeitereThemen,diesieaufder Agenda haben, sind kreisweite Veranstaltungen, um den Zusammenhalt der Schulen untereinander zu stärken, sowie der Kampf gegen Mobbing und Diskriminierung. Eine Überlegung ist, Schüler als Ansprechpartner auszubilden, damit von Mobbing, Gewalt oder Diskriminierung Betroffene gleichaltrige Ansprechpartner auf Augenhöhe haben. „Das könnte man vielleicht zusammen mit den Sozialpädagogen der Schule machen“, überlegt Lina Beser. Nächster Schritt der Kreisschülersprecher soll der Weg in den Sport-, Schul- und Kulturausschuss des Kreises sein, der am 13. März, tagt. „Wir möchten Antragsrecht in der Kreispolitik haben“, sagt Sean Luca Krüger – ähnlich wie die Jugendparlamente, die die Kinder und Jugendlichen einer Stadt vertreten, in den jeweiligen Städten Antragsrecht haben. Eine Ebene über ihnen gibt es außerdem eine Schülervertretung auf Landesebene, die dann unter anderem bei der Gestaltung des Lehrplans gehört werden.

Aus: Ihr Anzeiger Itzehoe, 11.03.2023 (bg)


Aus der Norddeutschen Rundschau/shz.de, 13.03.23 (K. Mehlert):

Das ist die neue Steinburger Schülervertretung

Sie sind das Sprachrohr für rund 15.000 Schüler aus dem Kreis: (v.l) Kreisschülersprecher Sean Luca Krüger, Mathis Kühn, Malte Finley Claußen, Lina Beser und Joannis Beleveslis.FOTO: KRISTINA MEHLERT

Sean Luca Krüger vom Itzehoer Sophie-Scholl-Gymnasium hatte die Idee zur Gründung und wurde jetzt zum Kreisschülersprecher gewählt.

Der Kreis Steinburg hat eine neue Kreisschülervertretung. Sprecher ist der 17 Jahre alte Sean Luca Krüger, sein Stellvertreter der gleichaltrige Mathis Kühn. Eigentlich war es eher Zufall, dass Sean Luca Krüger während einer Fahrt der Schülervertretung das schleswig-holsteinische Schulgesetz in die Hände bekam. „Darin stand, dass es in jedem Kreis eine Kreisschülervertretung geben sollte“, erinnert sich der Schüler des Sophie-Scholl-Gymnasiums (SSG).

Auf offene Ohren gestoßen

Damit war die Idee, eine Kreisschülervertretung (KSV) zu gründen, geboren. Um seine Idee umsetzen zu können, nahm der Gymnasiast zunächst einmal Kontakt zu den Schülervertretern der Kaiser-Karl-Schule (KKS), der Auguste-Viktoria-Schule (AVS) und des Glückstädter Detlefsengymnasiums sowie zum Schulamt auf – und stieß auf offene Ohren. „Wir haben dann ganz schnell das erste Treffen geplant und dazu auch die Schülervertreter von allen im Kreis ansässigen weiterführenden allgemeinbildenden Schulen und vom Berufsbildungszentrum eingeladen“, sagt Sean Luca Krüger, der nach Vorstellen der Satzung und der Geschäftsordnung auf der konstituierenden Sitzung zum Kreisschülersprecher gewählt wurde.

Das demokratisch gewählte Gremium, zu dem auch sein Stellvertreter Mathis Kühn (17) von der KKS sowie die Vorstandsmitglieder Lina Beser (15, KKS), Joannis Beleveslis (16), Malte Finley Claußen (16) (beide Wolfgang-Borchert-Schule) und Paula Assenheimer (17, Gemeinschaftsschule Kellinghusen) gehören, vertritt künftig die Interessen von mehreren tausend Schülern von 16 Schulen im Kreis Steinburg und unterstützt die Arbeit der Schülervertretungen vor Ort. Sean Luca Krüger:

„Unser Grundsatzprogramm fasst unsere Grundpositionen zusammen und erhebt den Anspruch, die Schüler der weiterführenden Schulen im Kreis Steinburg zu repräsentieren.“

Sean Luca Krüger, Kreisschülersprecher

Mobilität, Lerninhalte und Förderungen lauten die Kernaussagen des Programms. So sei es der KSV besonders wichtig, sichere Straßenübergänge an allen Schulen zu schaffen. „Diese muss in Form von Ampeln oder einem Zebrastreifen umgesetzt werden“, fordert Krüger. Ebenso sei der Ausbau des ÖPNV wichtig. „Notwendig ist das sowohl in der Frequenz als auch in der Zuverlässigkeit.“ Durchsetzen wolle die KSV zudem, dass die Kosten des Schülerverkehrs über den ÖPNV künftig vom Kreis Steinburg, unabhängig von der Entfernung zur Schule, übernommen werden.

Nicht alles sofort umsetzbar

Die Aufklärung und Hilfen im Falle von Diskriminierung an allen Schulen im Kreis liege der Kreisschülervertretung besonders am Herzen, sagt der Sprecher. Dieses sollte in Form von Schulpsychologen oder Schulsozialarbeitern und ausgebildeten und vertraglich gebundenen Schülern erfolgen. „Natürlich wissen wir, dass nicht alles sofort umsetzbar sein wird, aber wir wollen uns ganz bewusst und stark für die Anliegen der Schüler einsetzen, damit das Schulleben für alle so wird, wie wir Schüler es uns wünschen.“