In allen Itzehoer Schulen sollen künftig kostenfreie Menstruationsartikel bereit liegen. Am SSG gibt es das bereits. Und ein Argument dagegen kann aus Sicht der Leiterin nur von Männern kommen.
Es ist alles da, Magdalena Diodati ist zufrieden. Handcreme steht bereit in einer der Mädchen-Toiletten, vor allem aber: Tampons. Solche Körbchen gebe es auf allen Mädchen-Toiletten im Sophie-Scholl-Gymnasium, sagt die Leiterin. Die Resonanz: „Natürlich positiv.“
Armut durch Menstruation
Denn die Initiative kam aus der Schülerschaft, dabei war ein großes Thema „Menstruation poverty“: Das Problem, dass sich Schülerinnen die Hygieneartikel womöglich nicht leisten können. Am Anfang vor rund einem Jahr zahlte Diodati die Versorgung aus eigener Tasche, „dann haben wir den Förderverein ins Boot geholt“. Die Schülervertretung kümmere sich jetzt um den Nachschub und reiche die Belege ein.
So weit wie das SSG sind die städtischen Schulen noch nicht. Das wollte Anita Gauzel, Vorsitzende des Jugendparlaments, mit einem Antrag im Bildungsausschuss ändern: An allen Schulen in Trägerschaft der Stadt sowie in weiteren öffentlichen Gebäuden sollten „kostenfreie, frei zugängliche Menstruationsartikel in den Sanitärräumen der Damen zur Verfügung stehen“. So würden Mädchen und junge Frauen dabei unterstützt, sich keine Sorgen machen zu müssen, erläuterte Gauzel. Denn oft sei unangenehm, was nicht unangenehm sein sollte: nach solchen Artikeln zu fragen. Deshalb solle es auch keine Ausgabe in Sekretariaten geben, sondern Vorräte in den Sanitärräumen. Die Jupa-Vorsitzende warb dafür:
„Es erspart gerade Jüngeren viel Peinlichkeit.“
Anita Gauzel
Vorsitzende im Jugendparlament